GZK Ehrungen

Die GZK Ehrungen finden am 22.3.2023 wieder in der Goslarer Polizeilaula in geschlossener Gesellschaft statt. In Anwesenheit des Braunschweiger Polizeipräsidenten Michael Pientka,der Fernsehmoderatorin Christina von Saß, des Buchautors Fadi Saad aus Berlin und weiterer geladener Gäste, werden die couragierten Alltagshelden 2022 nach Entscheidung der GZK Jury ausgezeichnet. Rodger Kerst,Heike Göttert,Florian Wildmann und Günter Koschig haben sich für Ersthelfer und Alltagshelden entschieden, die mit Besonnenheit und Courage eingegriffen haben, um Menschenleben zu retten oder Opfern zu helfen. Uwe Klußmann vom Polizeiorchester wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen.

GdP-Benefizpartyerlös ermöglicht Zivilcourageunterricht in Grundschulen

Die diesjährige traditionelle Benefizparty der Gewerkschaft der Polizei fand mit der Seesener Band „King Seppy’s Flokatis“ wieder im Langelsheimer Hotel Zum Löwen statt. Zum 26zigsten Mal von Veranstalter Martin Schilff bestens organisiert, konnten weit über 100 Gäste nicht nur gemeinsam feiern, sondern auch einen namhaften Betrag für die Goslarer Zivilcouragekampagne realisieren. Mit dem Erlös werden Präventionsmaterialien für Unterrichte, die GZK-Projektleiter Günter Koschig und Martin Schilff in Langelsheimer Grundschulen zum Thema Zivilcourage halten, finanziert. Seit Jahren werben die beiden Ex-Polizisten bei den Grundschüler*innen für mehr Zivilcourage,Respekt und Opferschutz. Ihr Motto: Hinsehen,Handeln und Helfen, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen, kommt an.
Die Polizei als Freund und Helfer sowie der Weiße Ring mit seiner Empathie für Opfer, sind dabei elementare Bausteine des Unterrichtes.

Martin Schilff ehrt Ilka Regenhardt mit dem GdP-Buddybären

Im Rahmen der Veranstaltung wurde Ilka Regenhard (Mitarbeiterin im Hotel zum Löwen) mit einem GdP-Buddybären von Martin Schilff geehrt.
Frau Regenhard ist für zahlreiche ukrainische Flüchtlingsfamilien quasi „Mutter Theresa“ und hat sich von Beginn an um diese Menschen über das normale Mass heraus gekümmert. Bekleidung, Spielsachen, Schulausstattung, Wohnungen, Mobiliar etc. gesammelt und dafür gesorgt, dass die Familie Wietig kurz nach Eintreffen der ersten Flüchtlinge kostenlose Notunterkünfte und Verpflegung im Hotel zum Löwen zur Verfügung gestellt hat! Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied des Vereins „Menschenskinder“ der für alltägliche Hilfe sorgt!
Abgerundet wurde die Party durch DJ Cocoon und schmackhaftes Essen vom Hotel Zum Löwen.

Martin Schilff, GdP und Günter Koschig, WEISSER RING danken den Mitgliedern der King Seppy’s Flokatis
nach deren gelungenen musikalischen Auftritt!

Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) sucht mutige AlltagsheldenKoschig: Wer bekommt den Zivilcouragepreis 2022?

Auch im Jahr 2022 gab es im Landkreis Goslar Menschen, die bei Straftaten oder Notsituationen nicht weggeschaut haben, sondern getreu dem Motto der GZK: Hinsehen, Handeln und Helfen, Zivilcourage bewiesen haben.

Pokalfoto: GZK
Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung
von Kriminalitätsopfern und zur
Verhütung von Straftaten e.V.

„Dies sollte jedoch mit Augenmaß und nach Möglichkeit ohne Selbstgefährdung geschehen sein“, so Projektleiter Günter Koschig.
„Wir wollen keine Rambos auszeichnen, sondern Menschen für die Helfen im Mittelpunkt stand und die Empathie für Opfer gezeigt haben“, so der Koschig, Leiter des Weißen Ringes im Landkreis Goslar, weiter. Dabei kann es schon eine große Hilfe sein, wenn man über den kostenlosen Notruf „110“ die Polizei informiert.

Die Jury der GZK freut sich auf Vorschläge per E-Mail bis zum 5. Dezember 2022 an koschig@t-online.de.

Günter Koschig, GZK-Projektleiter

Alltaghsheld Jannis Kuschel geehrt: GZK: “Helfen stand für Sie im Mittelpunkt!”

Foto: Günter Koschig und Jasmin Stein überreichen dem Alltagshelden Jannis Kuschel den GZK-Cartoon

Jannis Kuschel zeigt nicht nur bei der Bundeswehr, u.a. auf der Gorch Fock, einen außergewöhnlichen Einsatz, sondern auch in der Freizeit in seiner Heimatstadt Immenrode.
Als er dort im letzten Jahr den Brand eines Einfamilienhauses bemerkte, rief er nicht nur sofort die Feuerwehr an. Er begab sich direkt zum Brandort, um die Ersthelfer Rochus Habel und Justin Prenzler (wurden bereits von der GZK geehrt) nach der Rettung einer Frau bei der Betreuung zu unterstützen. „In so einer Situation zu helfen, war für mich selbstverständlich,
auch wenn ich wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung kurz ins Krankenhaus mußte,“ so Jannis Kuschel beim Treffen mit Jasmin Stein vom Weißen Ring und GZK- Projektleiter Günter Koschig. Beim Überreichen des Zivilcouragecartoons, der Urkunde und des Kinoscheines vom Cineplexkino an den sympathischen Alltagshelden sagte Koschig:
„Helfen stand für Sie im Mittelpunkt, dass war uneigennützig und vorbildlich! Sie haben dabei weder an sich noch an Ihre dadurch teilweise geschmolzene bzw durch Brandlöcher
unbrauchbar gewordene Jacke gedacht!”

Tag der Zivilcourage: Hinschauen und Handeln

Koschig vom WEISSEN RING: „Jeder Mensch kann helfen“

GZK macht in Schulen mit Unterrichtsmaterial Mut zur Zivilcourage

Foto: Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Musiker Maximilian Mutzke und Opferhelfer Günter Koschig zeigen Gesicht für Zivilcourage

Werden Menschen in der Öffentlichkeit Opfer von physischer oder psychischer Gewalt, heißt es hinschauen, aktiv werden und handeln. Daran erinnert der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, zum „Tag der Zivilcourage“ am 19. September. Der WEISSE RING hat Zivilcourage zu seinem Jahresthema 2022 gemacht und möchte damit zu einer Kultur des Hinsehens beitragen. „Jeder Mensch kann helfen, wenn er Zeuge einer bedrohlichen Situation wird“, sagt Günter Koschig, Außenstellenleiter des WEISSEN RINGS in Goslar. „Wichtig sind dann vor allem das umsichtige Beobachten und Handeln aus der Distanz, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Im Zweifel sollte man immer die Polizei per Notruf 110 hinzuziehen.“ Zeuginnen und Zeugen sollten sich Unterstützung bei anderen Passanten holen, erklärt Koschig weiter. „In den meisten Fällen gilt sicherlich, je mehr Menschen versuchen, die Situation zu deeskalieren, desto schneller kann dem Opfer geholfen werden. Ziel ist es, dass Menschen Zivilcourage als gemeinschaftliches Interesse verstehen. Zivilcourage zeigt, welche Werte in unserer Gesellschaft gelten.“ Konflikte könnten so idealerweise in ihrer Eskalationsspirale ausgebremst werden, bis die Polizei eintrifft. Der WEISSE RING nennt wichtige Zivilcourage-Tipps für Betroffene solcher Situationen: 1. Es hilft immer, wenn es gelingt, andere auf den Konflikt aufmerksam zu machen. Personen sollten dazu auch konkret angesprochen werden und verstehen, dass es sich hier um eine brenzlige Situation handelt. 2. Täter sollten gesiezt und wenn möglich mit Überraschungsmomenten überwältigt/überlistet werden. 3. Wenn es irgendwie durchführbar ist, im besten Falle selbst die Polizei kontaktieren. Weitere Informationen zum Thema stellt der WEISSE RING im Internet zur Verfügung: https://weisser-ring.de/zivilcourage

Ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: 2020 gab es in Deutschland 1.023.791 Fälle von Straßenkriminalität, darunter 55.467 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung, und 240.575 Beleidigungen. Bei entschlossenem und umsichtigem Eingreifen, sprich: Zivilcourage, könnten viele solcher Straftaten in Zukunft verhindert werden. „Es erfordert großen Mut in solchen Situationen laut zu werden. Aber ich kann alle Bürgerinnen und Bürger nur bestärken, an dieser Stelle mutig zu sein. Es gibt hier kein falsches Handeln, solange man sich nicht selbst in Gefahr begibt“, sagt Außenstellenleiter Koschig.

Die knapp 3000 professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des WEISSEN RINGS stehen allen Betroffenen in Notlagen persönlich zur Seite. Das gilt natürlich auch für Menschen, die als Helfer oder Zeugen von der Tat betroffen sind. Die Außenstelle Goslar motiviert die Schulen im Landkreis Goslar am „Tag der Zivilcourage“ und darüber hinaus, mit speziell entwickelten Unterrichtsmaterialen zum Thema Zivilcourage allen Schüler*innen Mut zum Hinsehen, Handeln und Helfen in brenzligen Situationen zu machen. Diese Materialien wurden u.a. im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) entwickelt und sind über die Homepage www.zivilcourage-goslar.de abrufbar. Günter Koschig

GZK ehrt Ersthelfer*in nach dramatischem Verkehrsunfall

Koschig: „Couragierte Lutteraner waren echte Lebensretter!“

Günter Koschig (GZK-Projektleiter) (rechts) und Florian Wildmann umrahmen die Preisträger Klaus Kubitschke, Petra Kubitschke und Claudia Daul

Die Mitiinitiatoren der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK), Jill und Florian Wildmann, konnten schon viele Auszeichnungen der GZK vor mehreren Hundert Gästen in den letzten 12 Jahren in ihren Kinos vergeben.Coronabedingt traf man sich diesmal zur Ehrung von drei aus Lutter stammenden couragierten Autofahrer*innen im Kinorestaurant „Down Under“ im kleinen Kreis. GZK-Projektleiter Günter Koschig berichtete zunächst, dass es im § 323c StGB – Unterlasene Hilfeleistung, gesetzlich geregelt ist, dass man u.a. bei Unglücksfällen helfen muss, es sei denn man setzt sich z.B. dadurch einer erheblichen Gefahr aus. Von dieser Gefahr musste am 24.10.2021 das Ehepaar Petra und Klaus Kubitschke, die mit ihrem PKW die Landstraße 496 aus Richtung Goslar kommend befuhren, als Sie einen verunfallten PKW, der gegen einen Baum gekracht war, sahen.  

Während andere Autofahrer einfach vorbeifuhren, eilten beide zum schwerverletzten, bewusstlosen Autofahrer und zogen diesen aus dem bereits stark qualmenden Fahrzeug,  

Frau Claudia Daul und die bereits ausgezeichnete Helferin Nele Möller, beide ebenfalls aus Lutter stammend, hielten mit ihren Autos am Unfallort an und unterstützten bei der Rettung des schwer verletzten Auslieferungsfahrers Baran Saleh. Bevor die professionellen Rettungskräfte eintrafen und das Auto nach einer Explosion zu brennen anfing, legeten sie den schwer Verletzten auf einen Decke und brachten ihn vor den Flammen in Sicherheit. Dabei ärgerten sich die couragierten Herlfer*innen sehr, dass nicht noch mehr Personen geholfen haben.

Die GZK verleiht dafür dem Ehepaar Klaus und Petra Kubitschke sowie Frau Claudia Daul den Goslarer Zivilcourgepreis 2021. „Mit ihrem Mut haben sie einem jungen Autofahrer das Leben gerettet! Während viele Menschen von so einer Situation überrascht und emotional überfordert gewesen wären, haben sie keinen Augenblick gezögert, anzuhalten und zu helfen, so Wildmann bei der Preisverleihung!“  

Jasmin Stein, seit kurzem in der Goslarer Außenstellle des WEISSEN RINGES aktiv, hat für alle Zauderer eine gute Nachricht: „Zivilcourage kann man in Kursen traineren, Erste-Hilfe-Lehrgänge sollte man regelmäßig auffrischen, denn jede/r von uns kann plötzlich auf so ein Unfallgeschehen treffen!“

„HelferInnen die in einer bedrohlichen Situation Zivilcourage zeigen und sich für andere einsetzen, sind über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Auch wenn deren persönlichen Gegenstände, wie das Auto, die Kleidung oder das Handy beschädigt werden, greift die Versicherung“, so Koschig. Der Opferhelfer vom WEISSEN RING weiter: „Uns sind Empathie und  Engagement für das Opfer besonders wichtig. Im Krankenhaus und darüberhinaus haben sich u.a. der Arbeitgeber und Freunde des Studenten rührend um ihn gekümmert“.  

Der verunfallte Student Baran Saleh, der 11 Tage im Krankenhaus liegen musste, bedankte sich bei seinen Rettern mit Blumen und Süßigkeiten. Er hat seine Verletzungen inzwischen auskuriert, geheiratet und sein Studium als Bauingineur an der Uni Hildesheim fortgesetzt.    

Fotolegende: v.r.n.l. Florian Wildmann, (GZK) Jasmin Stein (WEISSER RING) Günter Koschig (GZK u. WEISSER RING)

GZK dankt Denis Hildebrand mit Goslarer Zivilcouragepreis

Koschig: Einbrecher zerstören oft das Vertrauen ins Zuhause

Foto: Dr. Petra Hartmann,GZ
v.l.n.r.: Martin Schilff,Denis Hildebrand, OB’in Urte Schwerdtner,Günter Koschig

Im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) hatten als deren Vertreter Martin Schilff und Günter Koschig Gelegenheit, gemeinsam mit Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Denis Hildebrand mit dem Goslarer Zivilcouragepreis auszuzeichnen. Dieser Preis geht jährlich an couragierte Bürger*innen, die bei Straftaten oder Notsituationen im Landkreis Goslar nicht weggeschaut, sondern geholfen haben. Als am 20.5.2021 der Goslarer Denis Hildebrand nach Einkäufen mit seiner Oma in Kramerswinkel zurückgekehrt war, sah er zufällig zwei verdächtige Personen, die schnell über den Garten ein anderes Grundstück verließen. Er filmt und fotografiert die Täter aus sicherem Abstand als er sieht, dass sie einen Bolzenschneider aus einer Tasche holen, diesen abputzen und wieder einpacken. Ferner werfen sie einen Gegenstand in den Graben. Die von ihm über den Notruf 110 informierte Polizei konnte nicht nur eine Brechstange aus dem Graben holen, sondern aufgrund der Fotos auch einen Einbrecher nach einer Sofortfahndung mit dem Tatwerkzeug festgenehmen. Die Täter hatten zuvor die Balkontür aufgehebelt, das Haus durchsucht und Schmuck entwendet.

Foto: Dr. Petra Hartmann,GZ

v.l.n.r.: Martin Schilff,Denis Hildebrand, OB’in Urte Schwerdtner,Günter Koschig

„Dank Ihres mutigen und umsichtigen Einsatzes beim Fotografieren und Filmen der Täter, konnte ein bereits von der Polizei gesuchter Straftäter festgenommen werden“, dass gebührt unser aller Anerkennung, so Martin Schilff. bei der Überreichung des Cartoons der GZK und des Buches eines Berliner Polizeibeamten. Bei der Übergabe der Dankesurkunde, des Pokals und der Kinokarte an Denis Hildebrand, erstmals auf dem Goslarer Marktplatz mit Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner durch Günter Koschig, stellt Letzterer fest: „Durch die polizeiliche Festnahme haben sie weiteren Opfern viel Ärger und Leid erspart. U.a. deshalb haben sie die Auszeichnung des GZK mehr als verdient.

Weiter weist Koschig als Goslarer Außenstellenleiter der Opferhilfeorganisation WEISSER RING und ehemaliger Kriminalbeamter auf die psychischen Auswirkungen eines Einbruches hin. Vielen Betroffenen machen die Verletzung der Privatsphäre und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oft mehr zu schaffen als der materielle Schaden und der Verlust von Gegenständen mit ideellem Wert. Psychische Folgen eines Einbruchs können beispielsweise Angstzustände, Schlaflosigkeit oder Gereiztheit sein. Jeder Achte fühlt sich nach einem Einbruch in seinem Heim nicht mehr sicher und denkt über einen Umzug nach. 15-25 % leiden langfristig unter Ängsten!. Gerade in der Urlaubszeit rät Koschig zu einer kostenlosen kriminalpolizeilichen Beratung durch die Polizei Goslar. Schon durch wenige Sicherheitsmaßnahmen kann einen Einbruch verhindern. Unter der Telefonnummer 05321/339-205 oder 339-0 ist KHK Töpfer der Sicherheitsexperte der Polizei. Das sich aufrüsten lohnt, beweist die Statistik: 25 aller Einbrüche scheitern im Versuch! Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, bis vor kurzem noch selbst Amtsrichterin dankte dem Alltagshelden und führte aus: “es tut gut, so mutige Menschen in der Stadt Goslar zu haben. Erfahrungsgemäß hören die Täter erst auf, wenn sie erwischt und sanktioniert werden.“

Günter Koschig, WEISSER RING, Außenstellenleiter Goslar

Koschig: Zivilcourage ist keine Frage des Alters!

GZK ehrt Lebensretter Rochus Habel (90) und Justin Prenzler (17) nach Hausbrand im Dezember 2021 in Immenrode

Foto: v.r.n.l. Florian Wildmann, Justin Prenzler, Rochus Habel, Günter Koschig

Als Florian Wildmann und Günter Koschig von der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) und Alltagsheld Justin Prenzler jetzt bei Familie Habel klingelten, konnten sie zuvor nur noch die Garage und die Bodenplatte des ehemaligen Nachbarhauses sehen. Was passiert war, berichteten dann Justin und der über den Überraschungsbesuch sichtlich erfreute Nachbar Rochus Bernhard Habel: Justin war am 19. Dezember 2021 mit seinen Eltern im Auto auf dem Weg nach Bad Harzburg, als er in der Ferne eine ca. 40 Meter hohe Rauchwolke im Ort Immenrode wahrnahm. Er veranlasste seine Eltern dorthin zu fahren, weil es seiner Meinung nach kein kleines Lagerfeuer sein konnte. Tatsächlich qualmte es dort gewaltig. Der seinerzeit 16jährige Schüler Justin traf vor dem Haus auf den 89jährigen Nachbarn Rochus Habel: gemeinsam liefen sie hinter das Haus, wo eine Frau aus dem Haus fürchterlich um Hilfe schrie. Während die Hausbesitzerin in den Flammen umkam, konnten beide Männer die andere Frau aus dem Brandhaus durch ein Fenster vor den Flammen retten. Kerzen hatten zuvor offensichtlich einen Adventskranz entzündet. Beide hatten zuvor die Feuerwehr über 112 informiert. Diese konnte das Haus nicht mehr retten; es musste als Brandruine werden. Als Mitinitiatoren der GZK, Florian Wildmann vom Cineplex Goslar und Günter Koschig vom WEISSEN RING, beide Alltaghelden mit einem Pokal, einer Urkunde und dem GZK- Cartoon auszeichneten, wurde es emotional: „Wir mussten jeden Tag an der Ruine, die uns an den fürchterlichen Brand erinnerte, vorbeigehen. Die Verstorbene kannten wir seid 60zig Jahren. Helfen ist für mich allerdings immer selbstverständlich,“ so der passionierte Brockenläufer Habel. „Solche Nachbarn, für die Helfen im Mittelpunkt steht, wünscht sich jeder. Das Zivilcourage keine Frage des Alters ist, haben unsere Lebensretter unter Beweis gestellt. Die Jury der GZK zeichnet deshalb Rochus Habel und Justin Prenzler in Anerkennung praktizierter Zivilcourage aus!“ so Projektleiter Koschig. Bei der Auszeichnung von Justin Prenzler ergänzt Laudator Wildmann, der selbst Feuerwehrmann ist: „Wenn auch junge Menschen so couragiert eingreifen und Leben retten, verdient das unseren größten Respekt! Viele Menschen haben immer ausreden, warum sie nicht helfen. Die GZK möchte, dass man, wie es die beiden Helfer getan haben, zumindest die Rettungskräfte alarmiert und im Idealfall gemeinsam geholfen wird.“ Für Justin, der im August eine Ausbildung bei der Straßenbaumeisterin anfängt, war es selbstverständlich zu helfen: „Ich habe nicht einen Augenblick gezögert einzugreifen, obwohl einem der beißende Rauch entgegenschlug, so der inzwischen 17jährige!“.

Günter Koschig, GZK-Projektleiter

GZK zu Gast beim 27. Deutschen Präventionstag (DPT)

Foto: Erich Marks (rechts) erhält von Günter Koschig den GZK-Pokal und die Urkunde

In Zeiten der Pandemie Präventionsformate zu kreieren, die bundesweit Interesse finden und nachhaltig wirken, das ist eine Herausforderung, die nur Wenige annehmen. Wieder einmal ist dies 2022 dem Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages (DPT), Erich Marks, gelungen. Bis 2019 konnte Deutschlands „Präventionsleuchtturm“ Marks bei insgesamt 24 Deutschen Präventionstagen jährlich bis zu 5000 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt zu Expert*innenvorträgen, Networking-Angeboten, Symposien, Workshops und Infoveranstaltungen in Präsenz begrüßen. 2020 und 2021 folgten digitale und hybride Kongressformate, die u.a. auch die Folgen der Coronakrise thematisierten. In diesem Jahr startete der DPT Kongress – zum Schwerpunktthema „Kinder im Fokus der Prävention“ – bereits im März mit einer wöchentlichen Präventionssendung. Der Präsenzteil des diesjährigen Hybrid-Kongresses, der DPT-Vor Ort, findet am 04. & 05. Oktober 2022 in Hannover statt.

Günter Koschig, seit über 15 Jahren DPT-Teilnehmer mit den Goslarer Präventions-programmen, u.a. des WEISSEN RINGES und der Polizei (Kraft gegen Gewalt und der Goslarer Zivilcouragekampagne/GZK), schätzt auch im Jahr 2022 den fachspezifischen Austausch sowie die täglichen Präventionsnews. Besonders die Vernetzung mit deutschen und internationalen Präventionsformaten, die Erich Marks zu verdanken ist, ist inspirierend und zugleich ressourcenschonend.

Opferhelfer Koschig, seit 37 Jahren Außenstellenleiter des WEISSEN RINGES in Goslar sowie Mitglied des Mainzer Fachbeirates Kriminalprävention, ist von der multidisziplinären Herangehensweise sowie dem Leitmotiv des 18. Deutschen Präventionstages im Jahr 2013 “Mehr Prävention, weniger Opfer!“ weiterhin überzeugt.

Er hatte kürzlich im DPT-TV Studio in Hannover Gelegenheit, Margo Molkenbur, Projektmanagerin und DPT-TV-Redaktionsmitglied beim Deutschen Präventionstag, den für Grundschüler*innen entwickelten Erklärspot von Marco Assmann der GZK vorzustellen. „Jetzt die Kinder in den Fokus der Präventionsbemühungen zu nehmen, korrespondiert auch mit den Zielen der GZK, die Kinder schon im Grundschulalter mit unserem Motto „Hinsehen, handeln und helfen, ohne sich selbst zu gefährden“ vertraut zu machen. Wir geben ihnen u.a. Tipps, welche Informationen die Polizei bei dem Notruf 110 benötigt“, so der ehemalige Kripobeamte Koschig aus Goslar.                              

Aufgrund wissenschaftlicher Expertise, dass öffentliche Zivilcourage-Ehrungen mit medialer Begleitung den Mut zur Zivilcourage in der Bevölkerung stärken, hat die Jury der GZK (WEISSER RING, Polizei, Cineplex, Goslarsche Zeitung, Fotografin Heike Göttert) in 12 Jahren bislang über 50 Alltagsheld*innen mit Courage-Ehrungen  jeweils mit besonderen Laudator*innen geehrt.

„In vielen DPT-Präsenzveranstaltungen konnten wir zudem mit Plakatausstellungen und Vorträgen, Dank des großartigen Supports von Erich Marks, den Teilnehmer*innen Impulse für den Start eigener Zivilcourageinitiativen geben. Für sein langjähriges Engagement und sein außergewöhnlich innovatives Wirken, das zum Gelingen einer gesamtgesellschaftlichen Prävention beiträgt, zeichnet die GZK Erich Marks, den „Präventionsleuchtturm in Deutschland“, mit einem Dankeschön-Pokal und einer Urkunde aus,“ so Koschig bei der Übergabe in der DPT-Geschäftsstelle in Hannover.

DPT-Geschäftsführer Erich Marks unterstrich in seinem Statement die aktuell besondere Bedeutung der Prävention: „Prävention ist kein Feuerlöscher sondern Brandschutz – ein Satz, den ich nicht müde werde zu wiederholen. Die Prävention hat in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Und doch zeigen aktuelle globale Krisen – wie die Klimakrise, Pandemie und Krieg – dass Prävention unbedingt noch mehr wahr- und ernstgenommen werden muss. Für die neue Bundesregierung bietet sich eine wichtige Chance Prävention neu zu platzieren und gesamtgesellschaftlich zu verstehen.“

Er bedankt sich für die Ehrung und freut sich auf ein Wiedersehen mit den vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen der Prävention beim DPT-Vor Ort am 4. & 5. Oktober 2022 im HCC Hannover.

Goslarer Zivilcouragekampagne ehrt bei der Feuerwehr Goslar

Gruppenfoto mit Feuerwehr,Laudatoren und den Preisträger*innen

Die Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) ehrt jährlich couragierte Bürger*innen, die bei Straftaten oder Notsituationen im Landkreis Goslar nicht weggeschaut, sondern geholfen haben. Diesmal traf man sich zu den Ehrungen pandemiebedingt im kleinen Rahmen, auf Einladung der Feuerwehr Goslar. Die Laudatoren der GZK, Heike Göttert und Günter Koschig, dankten zunächst dem stellvertretenden Stadtbrandmeister Frank Slotta und seinen Kollegen für das couragierte Einschreiten der Feuerwehr mit einem Cartoon der Zivilcouragekampagne.
Günter Koschig, Projektleiter der GZK, leitete als Laudator die Ehrung mit den Worten ein: „Dank Anastasia Robrade konnten am 23. Dezember 2021 vier Menschen vor dem Feuertod gerettet werden.“ Auf dem Weg zu ihrer Arbeit hörte sie in der Worthstraße in Goslar Rauchmelderalarm. Sie reagierte sofort und klingelte mehrfach hartnäckig, um die noch schlafenden Bewohner aus dem Brandhaus zu wecken. 80 alarmierten Rettungskräften, 45 davon von der Feuerwehr Goslar, gelang es anschließend den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

Frank Slotta und Günter Koschig umrahmen Alltagsheldin Anastasia Robrade

Koschig lobte bei der Preisübergabe das Verhalten von Anastasia Robrade: “Ihr hartnäckiges und vorbildliches Handeln hat Menschenleben gerettet. Es war ein Glückfall für Goslar, dass sie als Alltagsheldin unterwegs waren. “
Wie der stellvertretende Stadtbrandmeister Frank Slotta ergänzte, hatten die Einsatzkräfte große Probleme zum Einsatzort zu gelangen, denn die Anfahrt war durch Blitzeises behindert. Eine Mieterin musste mit einer Steckleiter gerettet werden, weil das Feuer den Fluchtweg durchs Treppenhaus unmöglich gemacht hatte.

Sven Küster und Heike Göttert umrahmen die Alltagshelden Petra Ter Smitten und Frank
Behnstedt

Die GZK-Mitinitiatorin Heike Göttert führte in ihrer Laudatio bei den weiteren Ehrungen nach einem Brand in Clausthal-Zellerfeld aus: Petra Ter Smitten hat beim Wäsche aufhängen auf dem Dachboden in einem Mehrfamilienhaus durch aufsteigenden Qualm und einen Rauchmelderalarm einen Brand wahrgenommen. Durch sofortige laut Rufe „Feuer, es brennt“, hat sie ihren Lebensgefährten Frank Behnstedt, der sich gegenüber der Brandwohnung aufhielt, alarmiert. Dieser eilte in die brennende und verqualmte Nachbarwohnung, um dort ein Kind zu suchen. Dieses war nur zu Besuch; er hatte es glücklicherweise zuvor vor dem Haus mit der dort wohnenden Oma gesehen.
Trotz des beißenden Qualms gelang es Behnstedt das Kind in einem Zimmer kauernd zu finden und unverletzt aus der Wohnung zu tragen. Anschließend musste er mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
„Nur aufgrund des raschen Alarmieres durch Petra Ter Smitten und ihrem couragierten
Einschreiten, lieber Frank Behnstedt, konnte das Kind gerettet werden. Sie haben sich ein
Herz gefasst, und ganz Großes geleistet. Wir sind sehr stolz auf sie, sie haben den
Zivilcouragepokal 2021 mehr als verdient,“ so Heike Göttert in ihrer ergreifenden
Dankesrede.
Die Wohnung war bereits bis auf die Grundmauern niedergebrannt, die Fenster waren
zerborsten, als Ortsbrandmeister Sven Küster mit seinen 40 Feuerwehrkameraden
eintrafen. Schnell hatten sie den Brand unter Kontrolle. Es war für uns beruhigend, dass
keine Person mehr in der Wohnung war. Er selbst war erschrocken, als er nach dem
Brand die Wohnung und den Flur gesehen hat. „Ich habe Respekt und Hut ab für den
Einsatz der beiden Alltagshelden“, so Sven Küster.