GZK ehrt Ersthelfer*in nach dramatischem Verkehrsunfall

Koschig: „Couragierte Lutteraner waren echte Lebensretter!“

Günter Koschig (GZK-Projektleiter) (rechts) und Florian Wildmann umrahmen die Preisträger Klaus Kubitschke, Petra Kubitschke und Claudia Daul

Die Mitiinitiatoren der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK), Jill und Florian Wildmann, konnten schon viele Auszeichnungen der GZK vor mehreren Hundert Gästen in den letzten 12 Jahren in ihren Kinos vergeben.Coronabedingt traf man sich diesmal zur Ehrung von drei aus Lutter stammenden couragierten Autofahrer*innen im Kinorestaurant „Down Under“ im kleinen Kreis. GZK-Projektleiter Günter Koschig berichtete zunächst, dass es im § 323c StGB – Unterlasene Hilfeleistung, gesetzlich geregelt ist, dass man u.a. bei Unglücksfällen helfen muss, es sei denn man setzt sich z.B. dadurch einer erheblichen Gefahr aus. Von dieser Gefahr musste am 24.10.2021 das Ehepaar Petra und Klaus Kubitschke, die mit ihrem PKW die Landstraße 496 aus Richtung Goslar kommend befuhren, als Sie einen verunfallten PKW, der gegen einen Baum gekracht war, sahen.  

Während andere Autofahrer einfach vorbeifuhren, eilten beide zum schwerverletzten, bewusstlosen Autofahrer und zogen diesen aus dem bereits stark qualmenden Fahrzeug,  

Frau Claudia Daul und die bereits ausgezeichnete Helferin Nele Möller, beide ebenfalls aus Lutter stammend, hielten mit ihren Autos am Unfallort an und unterstützten bei der Rettung des schwer verletzten Auslieferungsfahrers Baran Saleh. Bevor die professionellen Rettungskräfte eintrafen und das Auto nach einer Explosion zu brennen anfing, legeten sie den schwer Verletzten auf einen Decke und brachten ihn vor den Flammen in Sicherheit. Dabei ärgerten sich die couragierten Herlfer*innen sehr, dass nicht noch mehr Personen geholfen haben.

Die GZK verleiht dafür dem Ehepaar Klaus und Petra Kubitschke sowie Frau Claudia Daul den Goslarer Zivilcourgepreis 2021. „Mit ihrem Mut haben sie einem jungen Autofahrer das Leben gerettet! Während viele Menschen von so einer Situation überrascht und emotional überfordert gewesen wären, haben sie keinen Augenblick gezögert, anzuhalten und zu helfen, so Wildmann bei der Preisverleihung!“  

Jasmin Stein, seit kurzem in der Goslarer Außenstellle des WEISSEN RINGES aktiv, hat für alle Zauderer eine gute Nachricht: „Zivilcourage kann man in Kursen traineren, Erste-Hilfe-Lehrgänge sollte man regelmäßig auffrischen, denn jede/r von uns kann plötzlich auf so ein Unfallgeschehen treffen!“

„HelferInnen die in einer bedrohlichen Situation Zivilcourage zeigen und sich für andere einsetzen, sind über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Auch wenn deren persönlichen Gegenstände, wie das Auto, die Kleidung oder das Handy beschädigt werden, greift die Versicherung“, so Koschig. Der Opferhelfer vom WEISSEN RING weiter: „Uns sind Empathie und  Engagement für das Opfer besonders wichtig. Im Krankenhaus und darüberhinaus haben sich u.a. der Arbeitgeber und Freunde des Studenten rührend um ihn gekümmert“.  

Der verunfallte Student Baran Saleh, der 11 Tage im Krankenhaus liegen musste, bedankte sich bei seinen Rettern mit Blumen und Süßigkeiten. Er hat seine Verletzungen inzwischen auskuriert, geheiratet und sein Studium als Bauingineur an der Uni Hildesheim fortgesetzt.    

Fotolegende: v.r.n.l. Florian Wildmann, (GZK) Jasmin Stein (WEISSER RING) Günter Koschig (GZK u. WEISSER RING)