Goslarer Zivilcouragekampagne ehrt bei der Feuerwehr Goslar

Gruppenfoto mit Feuerwehr,Laudatoren und den Preisträger*innen

Die Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) ehrt jährlich couragierte Bürger*innen, die bei Straftaten oder Notsituationen im Landkreis Goslar nicht weggeschaut, sondern geholfen haben. Diesmal traf man sich zu den Ehrungen pandemiebedingt im kleinen Rahmen, auf Einladung der Feuerwehr Goslar. Die Laudatoren der GZK, Heike Göttert und Günter Koschig, dankten zunächst dem stellvertretenden Stadtbrandmeister Frank Slotta und seinen Kollegen für das couragierte Einschreiten der Feuerwehr mit einem Cartoon der Zivilcouragekampagne.
Günter Koschig, Projektleiter der GZK, leitete als Laudator die Ehrung mit den Worten ein: „Dank Anastasia Robrade konnten am 23. Dezember 2021 vier Menschen vor dem Feuertod gerettet werden.“ Auf dem Weg zu ihrer Arbeit hörte sie in der Worthstraße in Goslar Rauchmelderalarm. Sie reagierte sofort und klingelte mehrfach hartnäckig, um die noch schlafenden Bewohner aus dem Brandhaus zu wecken. 80 alarmierten Rettungskräften, 45 davon von der Feuerwehr Goslar, gelang es anschließend den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

Frank Slotta und Günter Koschig umrahmen Alltagsheldin Anastasia Robrade

Koschig lobte bei der Preisübergabe das Verhalten von Anastasia Robrade: “Ihr hartnäckiges und vorbildliches Handeln hat Menschenleben gerettet. Es war ein Glückfall für Goslar, dass sie als Alltagsheldin unterwegs waren. “
Wie der stellvertretende Stadtbrandmeister Frank Slotta ergänzte, hatten die Einsatzkräfte große Probleme zum Einsatzort zu gelangen, denn die Anfahrt war durch Blitzeises behindert. Eine Mieterin musste mit einer Steckleiter gerettet werden, weil das Feuer den Fluchtweg durchs Treppenhaus unmöglich gemacht hatte.

Sven Küster und Heike Göttert umrahmen die Alltagshelden Petra Ter Smitten und Frank
Behnstedt

Die GZK-Mitinitiatorin Heike Göttert führte in ihrer Laudatio bei den weiteren Ehrungen nach einem Brand in Clausthal-Zellerfeld aus: Petra Ter Smitten hat beim Wäsche aufhängen auf dem Dachboden in einem Mehrfamilienhaus durch aufsteigenden Qualm und einen Rauchmelderalarm einen Brand wahrgenommen. Durch sofortige laut Rufe „Feuer, es brennt“, hat sie ihren Lebensgefährten Frank Behnstedt, der sich gegenüber der Brandwohnung aufhielt, alarmiert. Dieser eilte in die brennende und verqualmte Nachbarwohnung, um dort ein Kind zu suchen. Dieses war nur zu Besuch; er hatte es glücklicherweise zuvor vor dem Haus mit der dort wohnenden Oma gesehen.
Trotz des beißenden Qualms gelang es Behnstedt das Kind in einem Zimmer kauernd zu finden und unverletzt aus der Wohnung zu tragen. Anschließend musste er mit einer schweren Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
„Nur aufgrund des raschen Alarmieres durch Petra Ter Smitten und ihrem couragierten
Einschreiten, lieber Frank Behnstedt, konnte das Kind gerettet werden. Sie haben sich ein
Herz gefasst, und ganz Großes geleistet. Wir sind sehr stolz auf sie, sie haben den
Zivilcouragepokal 2021 mehr als verdient,“ so Heike Göttert in ihrer ergreifenden
Dankesrede.
Die Wohnung war bereits bis auf die Grundmauern niedergebrannt, die Fenster waren
zerborsten, als Ortsbrandmeister Sven Küster mit seinen 40 Feuerwehrkameraden
eintrafen. Schnell hatten sie den Brand unter Kontrolle. Es war für uns beruhigend, dass
keine Person mehr in der Wohnung war. Er selbst war erschrocken, als er nach dem
Brand die Wohnung und den Flur gesehen hat. „Ich habe Respekt und Hut ab für den
Einsatz der beiden Alltagshelden“, so Sven Küster.