GZK – 15 Jahre „HELFEN, OHNE SICH SELBST ZU GEFÄHRDEN!

Checkliste…Tipps für Augenzeugen bei Messerattacken

Die Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) wurde 2010 nach dem Tod von Dominik Brunner initiiert, um couragierten BürgerInnen Tipps für gefahrloses Helfen zu geben. Die Botschaften der GZK -Hinsehen, Handeln und Helfen, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen, begleiten seitdem alle Aktionen, ob bei Deutschen Präventionstagen, Ausstellungen oder Unterrichten in Schulen. Hinzu kommt die Kernbotschaft, bei Gefahr immer sofort über den Notruf 110 die Polizei zu alarmieren. Die Jury der GZK hat in 15 Jahren bislang 100 couragierte Alltagshelden geehrt, die so gehandelt haben; 2024 u.a. acht Alltagshelden/innen, nachdem sie gemeinsam einen Messerstecher in Clausthal-Zellerfeld gestoppt und dadurch ein Menschenleben gerettet haben. Dies war nur im Teamwork, u.a. mit abgerissenen Zaunlatten als Distanzwaffen möglich. Um Menschen nach dem tragischen Tod des Aschaffenburger Helfers 2025 Orientierungshilfen bei Messerangriffen zu geben, habe ich nach Rücksprache mit unserem GZK-Team (Florian Wildmann-Leiter der Selbstverteidigungsschule Kalah Combat System Goslar) folgende Hinweise zusammengefasst:                    

Keine Selbstüberschätzung bei Messerattacken!! Vorsicht Lebensgefahr!  

  • Abstand halten/schaffen („Lieber weglaufen, als den Heldentod zu sterben“)
    • Überblick verschaffen: reagieren, ohne sich selbst zu gefährden!!!
    • Keine Konfrontation mit dem Täter suchen! Dafür Gegenstände zum Distanz schaffen suchen und nutzen: Fahrrad, Regenschirm, Aktentasche, Rucksack, Stühle, Holzlatte (vom Zaun abreißen), kleines Verkehrsschild, Mantel usw.
  • Aufmerksamkeit erregen und Notruf 110 wählen
    • Laut schreien, um auf die Notlage aufmerksam zu machen!  
    • Polizei unter 110 anrufen und in der Leitung bleiben (sh. Notruffilm der GZK) (Wer hat wann, wo, was, womit, warum getan? Gibt es Verletzte?)
  • Nur in absoluten Ausnahmefällen:  
    • durch ausgebildete Helfer*innen gemeinsam den mit einem Messer bewaffneten Täter mit langen Gegenständen (s.o.) in Schach halten, bis die Polizei kommt!
  • Wenn keine Gefahrensituation mehr vorliegt (Täter weg):
    • Immer den Opfern helfen  
    • Der Polizei als Zeuge zur Verfügung stehen (Täterbeschreibung, Fluchtauto?)

Auch das kann noch hilfreich sein:    

  • Verbandskasten fürs Auto, Fahrrad, Wandern vorhanden und ggf. einsetzen?
  • Aktuellen Erste-Hilfe-Kurs besucht?  
  • Selbstverteidigungskurs besucht?

GZK-Team, Günter Koschig, Goslar, im Januar 2025